Linux-Kongreß´97
Software-Entwicklung mit Linux
Matthias Kalle Dalheimer
O'Reilly Verlag, Köln/Hamburg
Linux ist eine hervorragende und preisgünstige Entwicklungsplattform
für Software-Projekte aller Art. Aber viele wissen gar nicht, auf
welche Schätze sie zurückgreifen können. Daß die Kernel-Entwicklung in
C stattfindet und der C-Compiler gcc heißt, weiß wohl jeder
Linux-Benutzer, auch der (fast) absolute Neuling. Auch perl
und den gdb kennen wohl die meisten. Da geht es dann aber
auch schon los:
- Der gdb ist mir zu wenig benutzerfreundlich, gibt es
da kein grafisches Frontend? - Natürlich, und nicht nur eines.
- Ich programmiere gern mit Skript-Sprachen wie perl, aber ich
möchte auch mal eine Oberfläche dazu bekommen, ohne zuviel Aufwand
treiben zu müssen. Was kann ich da tun? - Da ist die Auswahl auch nicht
schlecht: perl-Tk, Python, Tcl/Tk, ...
- Ich möchte gern mal mit Künstlicher Intelligenz
herumexperimentieren, aber das ist in C so schwierig. Gibt es da nicht
eigene Programmiersprachen? - Na klar, und unter Linux erst recht:
Prolog, verschiedene Lisp-Versionen, Scheme, SNNS, der Stuttgarter
Neuronale Netz Simulator, und und und ...
Wie man bereits an diesen kleinen Beispielen sieht, ist die
Programmierwelt unter Linux äußerst vielfältig und geht weit über
Kernel-Hacken in C (so wichtig, wie das auch für die Entwicklung von
Linux ist!) hinaus. Einige der Themen, die ich in meinem Vortrag
ansprechen werde:
- Datenbankprogrammierung und Datenbankprogrammiersprachen
- Programmieren für das Internet: Java, Perl und Co (garantiert
Buzzword-compliant!)
- (Integrierte?) Entwicklungsumgebungen: GNU- und XEmacs, xwpe
- KI-Programmiersprachen
- Möglichkeiten der X Programmierung: Reine Xlib-Programmierung,
Verwendung von Toolkits (Xt/Athena, Motif, Qt (siehe dazu den Vortrag
von Haavard Nord), wxWindows, Fresco, Tk, ...)
- Organisation größerer Programmierprojekte:
Versionskontrollsysteme wie RCS und CVS, Paketierung mit autoconf und
automake, Problemverfolgung mit GNATS
- Editoren mit Programmierunterstützung: Emacs, vi, xcoral, ...
Diese lange Themenliste weist natürlich schon darauf hin, daß die
einzelnen Themen nur angerissen werden können. Dieser Vortrag soll
eine "guided tour" sein durch das, was vorhanden ist und nur
ausgenutzt werden muß, und Appetit machen auf eigene Expeditionen
in das wunderbare Reich der Software-Entwicklung unter Linux.